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Lisa Ulbrich, Fabian Collin

• Das Konzept des Digitalen Zwillings hält auch im Brückenbau Einzug. Die während der Betriebsphase aggregierten Daten aus Bauwerksprüfung, Bauwerksdiagnostik und Bauwerksmonitoring sollen zukünftig die Grundlage liefern, um die derzeit reaktive Instandhaltung in eine prädiktive Instandhaltung zu überführen. Um in der Straßenbauverwaltung als Grundlage für einen Digitalen Zwilling dienen zu können, muss ein Bauwerksmodell bestimmte inhaltliche Anforderungen erfüllen. In der Praxis wird das Modell in einer proprietären Modellierungssoftware erstellt und im Anschluss im Sinne des OpenBIM-Ansatzes mittels eines offenen Austauschformats (Industry Foundation Classes, IFC) zur Verfügung gestellt. Die Qualität des IFC-Exports ist sowohl von der Kenntnis des Modellierers als auch von der konkreten Implementierung der IFC-Schnittstelle der Modellierungssoftware abhängig. Weiterhin muss ein Bauwerksmodell einer festgelegten Taxonomie und Attribuierung folgen. Für Brückenbauwerke wird durch die Straßenbauverwaltung eine einheitliche Datenstruktur in der „Anweisung Straßeninformationsbank für Ingenieurbauten – Teilsystem Bauwerksdaten“ (ASB-ING) vorgegeben. Dieses Paper untersucht, wie die in der ASBING vorgeschriebene Taxonomie und Attribuierung bei einem IFC-Modell der Version IFC4 umgesetzt werden kann. Anhand exemplarisch ausgewählter Softwareprodukte werden charakteristische Defizite von IFC-Exporten benannt und Handlungsempfehlungen gegeben, wie die Qualität eines IFC-Modells unter Zuhilfenahme verschiedener Open Source Softwaretools überprüft und bei Bedarf verbessert werden kann. Die erarbeiteten Konzepte werden an einem Brückenmodell validiert und bewertet.