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Anja Verena Potthoff, Adriane Skaletz-Rorowski, Sandeep Nambiar, Wiltrud Knebel-Brockmeyer, Andre Kasper, Janet Wach, Arne Kayser, Britta Köhler, Norbert Brockmeyer

• \(\bf Hintergrund:\) Ein ganzheitliches Konzept sexueller Gesundheit und Medizin berücksichtigt die Diversität von Lebenswelten, um Klient*innen für Prävention, Testung, Beratung und Behandlung sexuell übertragbarer Infektionen (STI) zu gewinnen. Mit diesem Verständnis arbeiten die Immunologische Ambulanz, das Gesundheitsamt, die Aidshilfe sowie weitere Selbsthilfeorganisationen im WIR – Walk In Ruhr, Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin, in Bochum zusammen. \(\textbf {Ziel der Arbeit:}\) Am Beispiel des WIR, das mit seinem innovativen Konzept eines Versorgungszentrums multiprofessionell innerhalb eines Settings sektor- und rechtsformübergreifend arbeitet, wird gezeigt, dass Erreichbarkeit, Test- und Behandlungsquote und HIV/STI-Risiko-Selbsteinschätzung sich verbessern. Das WIR wurde zudem im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit über 3 Jahre extern evaluiert auch diese Ergebnisse werden dargestellt. \(\bf Methode:\) Das Konzept des WIR und die im WIR durchgeführten Studien werden deskriptiv dargestellt. Bei der externen Evaluation wurde ein Mixed-Method-Design aus quantitativen und qualitativen Erhebungen angewandt. \(\bf Ergebnis:\) Durch die Kooperation werden häufiger Frauen (27,7 %) und Heterosexuelle (56,4 %) als in der Ambulanz allein erreicht. Die Rate positiver Testergebnisse im WIR stieg von 2017 bis 2018 von 9,3 % auf 12,6 %. \(\bf Diskussion:\) Durch das integrative Versorgungskonzept des WIR gelingt es, Menschen mit HIV/STI früh zu erreichen und zu behandeln. Der Übergang von Prävention zu medizinischer Versorgung ist im WIR von zentraler Bedeutung. Gesundheitsberater sind ein wichtiges Instrument für die aufsuchende Arbeit. Psychosoziale sowie psychotherapeutische Beratung werden in hohem Maße genutzt. Durch die vielschichtigen Angebote von Prävention, Test, Beratung werden bessere medizinische Ergebnisse erreicht sowie die Eigenverantwortung für sexuelle Gesundheit gesteigert. Die Übertragung des Konzeptes in die Fläche kann einen Beitrag zur besseren Versorgung zu sexueller Gesundheit leisten.
• \(\bf Background:\) Holistic sexual healthcare factors in diversity of social habitat and aims to improvise client outreach for prevention, testing, counseling, and treatment of STIs. Towards this goal, the immunology outpatient clinic, the public health department of Bochum, the AIDS Service Organization Bochum e. v., and other community-driven NGOs mutually cooperate under the umbrella of WIR – Walk In Ruhr, Centre for Sexual Health and Medicine. \(\bf Objectives:\) WIR is an innovative concept for multi-professional in-house ambulatory healthcare with cross-sectoral and cross-legal reach. It has successfully improved accessibility, testing and treatment rates, and HIV/STI self-assessment. We present the results achieved at WIR. \(\bf Methods:\) A mixed-method design of qualitative and quantitative surveys. \(\bf Results:\) The WIR reaches more women (27.7%) and heterosexuals (56.4%) than other counseling/test centers. The rate of positive test results at the WIR increased from 9.3% in 2017 to 12.6% in 2018 and progress from prevention to medical care is a significant aspect of WIR. The Federal Ministry of Health has externally evaluated WIR for over three years. \(\bf Discussion:\) The integrative care model of WIR allows for early outreach and treatment of individuals with HIV/ST infections. Health advisors remain an important instrument facilitating outreach and psychosocial/psychotherapeutic counseling is administered frequently. Such a multi-layered approach in prevention, testing, and consultation, leads to improvement in both medical outcomes and the self-responsible attitude of patients towards their sexual health. Hence, expansion of integrative care models like WIR on a wider scale could arguably contribute to better health service and sexual health.