Untersuchung der Häufigkeit und zeitlichen Dynamik subjektiver postkommotioneller Beschwerden, von Angst und Depressivität sowie kognitiver neuropsychologischer Störungen nach leichtem Schädel-Hirn-Trauma
- Das Schädel-Hirn-Trauma führt trotz Klassifikation als leichtes SHT bei einigen Patienten zu persistierenden kognitiven Defiziten und postkommotionellen Beschwerden, wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit über einen Zeitraum von 12 Monaten hinaus. In einem prospektiv angelegten Studiendesign wurden im Zeitraum von 2014 bis 2018 in fünf Berufsgenossenschaftlichen Kliniken 36 Patienten mit leichtem SHT im Alter von 21 bis 77 Jahren rekrutiert. Es erfolgten eine Baseline-Untersuchung innerhalb von 4 Wochen nach Trauma und Folgeuntersuchungen nach 3 und 12 Monaten. Noch 12 Monate nach dem Trauma bestanden bei etwa 50% der Patienten kognitive Defizite. Dabei besaßen 57% der Patienten trotz neuropsychologischer Defizite einen initial unauffälligen MRT-Befund. Persistierende Beschwerden im Sinne eines chronischen postkommotionellen Syndroms konnten bei 31,3% der Patienten nach 12 Monaten festgestellt werden.