Die Divergenz zwischen ästhetischem Anspruch und literarischer Praxis im 18. und 19. Jahrhundert
- Die Auseinandersetzung mit Kunst erfuhr im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert ihre Kulmination in der Ästhetik. Auch Dichter begannen die Schaffensbedingungen von Kunst zu reflektieren, um den konstatierten Verfall von Poesie aufzuhalten und die schöne Poesie, wie man sie in der Antike vorzufinden meinte, unter den Bedingungen der Moderne wieder einzuführen. Die Dissertation behandelt die Frage, ob sich der hohe ästhetische Anspruch jener Zeit auch in der literarischen Praxis wiederfinden lässt. Die Arbeit gibt die wesentlichen ästhetischen Ideen wieder und stellt zum einen ihren Einfluss auf die Dichtung dar. Zum anderen zeigt sie auf, wie begrenzt dieser Einfluss auf die literarische Praxis war, denn beherrschend war die Unterhaltungsliteratur und nicht die so genannte schöne Poesie. So wurde das Theater nicht etwa von Goethes oder Schillers Werken dominiert, sondern von Trivialstücken wie die Kotzebues oder Ifflands.