Evaluation des Vorhandenseins und der Risikofaktoren von sexuell übertragbaren Krankheiten (Sexually Transmitted Infections, STI) bei HIV-positiven, in Deutschland lebenden Frauen
- \(\bf {Problem:}\)
STI werden bei HIV positiven Frauen gehäuft festgestellt.
\(\bf {Methode:}\)
55 Frauen wurden gynäkologisch und/oder proktologisch untersucht.
\(\bf {Ergebnis:}\)
Gonokokken-, Chlamydien- und Syphilis-Infektionen wurden nicht diagnostiziert. 33% hatten eine bakterielle Vaginose, 4% Herpes genitalis, 7% Herpes analis und 17% vaginale Candidose. 31% hatten genitale Condylomata acuminata, 20% einen PAP IIID. Biopsien ergaben bei 10% zervikale Dysplasien, bei 7% ein CIS und bei 4% ein Zervix-Ca. 36% hatten anale/perianale Condylomata acuminata und 7,5% "high-risk"-Zytologien, 4% anale Dysplasien, 2% Anal-Ca. 67% der Zervix- und 70% der Analabstriche waren HPV-positiv.
\(\bf {Diskussion:}\)
Klassische Geschlechtskrankheiten spielen im untersuchten Kollektiv eine untergeordnete Rolle. HPV-assoziierte Infektionen im Genital- und Analbereich sind häufig. Häufig verursachen Dysplasien und Genitalinfektionen keine Beschwerden und werden nur durch gezielte präventiv-orientierte Untersuchungen diagnostiziert.